Innovative Technologien erweitern die Einsatzmöglichkeiten klassischer Digital Signage Systeme und bringen neue Vorteile für den Einsatz am Point of Sale, in Museen, Hotels oder Restaurants. Dabei stehen vor allem interaktive Inhalte im Fokus, laut Branchenmagazin invidis das Top Trendthema[1]. Für Aufsehen sorgte in den letzten Monaten vor allem McDonalds mit einem der größten Roll-Outs in diesem Bereich[2]. Wir beleuchten vier interaktive Trends für 2019 - und darüber hinaus.
Deep Analytics
Ein großes Problem der Außenwerbung generell ist von jeher die Unschärfe in der Erfolgsmessung. Mediaplaner sprechen hier gerne vom TKP, dem Tausend-Kontakt-Preis, und meinen damit nicht mehr als einen groben Schätzwert. Ob eine Person ein Werbemittel wahrnimmt oder nicht, lässt sich auch mit digitalen Inhalten noch immer nicht so genau messen, wie es die Onlinewerbung mit Pay-per-Click Kampagnen vormacht.
Hier kommen neue Technologien ins Spiel: Näherungs-Sensoren sowie Kameras mit Gesichtserkennung können genau messen, ob sich eine Person in Reichweite befindet - oder sogar auf das jeweilige Zielmedium schaut. Moderne Algorithmen erkennen auf Basis der Kamerabilder sogar Parameter wie Alter, Geschlecht oder Stimmung anhand der Mimik. Touchscreens können zudem Berührungen (Clicks) auf bestimmte Inhalte messen und damit eine genaue Auswertung für den Erfolg von Werbekampagnen sowie den Return-on-Invest ermitteln. Mit der Kombination von Gesichtserkennung und Touch-Technologie lässt sich zudem messen, wie viele Personen auf welche Inhalte reagieren und damit zielgerichtete Kampagnen erstellen - und dauerhaft optimieren.
Touchscreens
Mit dem iPhone hat Apple die Multitouch-Technologie massentauglich gemacht. Mittlerweile sind entsprechende Touch-Sensoren auch für Displays größerer Formate zu immer günstigeren Preisen verfügbar. Sie eigenen sich hervorragend zur Kundenkommunikation im professionellen Einsatz. Durch bekannte Gesten können interaktive Anwendungen intuitiv bedient werden. Die Technologie erweitert den Einsatzbereich von Displays im öffentlichen Bereich um ein Vielfaches. Neueste Trends sehen wir vor allem im Bereich interaktiver Self-Service Lösungen zur Produktpräsentation und Kundenberatung am Point of Sale. Hier erweitern virtuelle Regale das Sortiment vor Ort und machen es zusätzlich auch nach Ladenschluss verfügbar, beispielsweise als interaktive Schaufenster.
Interaktive Apps
Trotz der immer größeren Verfügbarkeit interaktiver MultiTouch Hardware fehlt es nach wie vor an einem Angebot aus Touchscreen Software und Software-Entwicklern im B2B-Bereich, wie es im B2C bei Smartphones und Tablets der Fall ist. Das führt heute dazu, dass Software für professionelle Touchscreens meist individuell entwickelt wird, mit vergleichsweise hohem Aufwand und Zeiteinsatz. Hersteller und Distributoren haben damit ein nicht zu unterschätzendes Problem beim Vertrieb ihrer Displays, insbesondere wenn sich niedrige Hardwarekosten nicht mit den Kosten einer Individualentwicklung decken. Für den Erfolg von Touchscreens im B2B wird es in Zukunft daher standardisierte Entwicklungs-Tools und Vertriebsplattformen geben müssen, um die breite Masse anzusprechen und somit die Touchscreen-Technologie auf das nächste Level zu heben.
Produkterkennung
Ein aktueller Trend aus 2018 wird sich unserer Meinung nach insbesondere im Retail-Markt durchsetzen. Die Sprache ist von interaktiver Produkterkennung: Kunden können hier selbst ein beliebiges Produkt scannen. Auf einem Display werden daraufhin die entsprechenden Informationen multimedial aufbereitet und angezeigt. Zur Erkennung der Produkte können unterschiedliche Technologien eingesetzt werden. QR-Codes oder RFID-Chips sind hier die moderne Form klassischer Barcodes. Einen Schritt weiter geht die direkte Produkterkennung auf Touchscreens. Hier wird als Hilfsmittel ein runder Marker-Chip an das jeweilige Produkt angebracht. Das Display erkennt damit die genaue Position des Produktes und kann entsprechende Informationen in unmittelbarer Nähe direkt auf dem Screen anzeigen. Per Touchbedienung können Benutzer anschließend weiter mit dem Display interagieren.
Fazit
Klassische Digital Signage Lösungen boten anfangs vor allem eine Ersparnis an Zeit und Kosten durch die Möglichkeit, Inhalte auf mehreren Displays jederzeit zentral austauschen zu können. Heute steht vor allem die Einbeziehung des Kunden im Mittelpunkt, neue interaktive Technologien machen dies möglich. Insbesondere im Retail-Bereich werden wir in 2019 eine Vielzahl an neuen innovativen Lösungen sehen.